Ende November, ein eher grauer Tag in Genova mit 15 Grad.
Egal, was man nach dem Besuch über diesen Friedhof denken wird. Vergessen wird man ihn, so glaube ich, nie. Natürlich ist ein Ort der Toten, wie jeder Friedhof, aber vor allem ist es ein Ort von hoher Emotion. Kunst unter freiem Himmel. Figuren der Trauer, aber auch Figuren die Nacktheit zeigen. Prunk und morbider Verfall.
Als ich am Nachmittag den Friedhof betrat, hatte ich kaum eine Vorstellung davon, welch wechselnde Eindrücke auf mich warten. Der nette Herr an der Pforte versuchte mir einen Rundweg zu erklären. Ich hatte, so glaubte ich, verstanden welchen Wegen ich folgen sollte. Allerdings verlor ich bereits nach den ersten Schritten die Orientierung, weil hinter jedem Eck, ein anderer Weg zu entdecken war. So kam ich von einem Punkt zum nächsten und erst als ich bemerkte, dass die Grabbeleuchtungen die Oberhand gewannen versuchte ich den Rückweg zu entdecken.
Mein Rückweg war zügig, zum einen war ich spät, der Friedhof schliesst um 17:00 Uhr, aber zum anderen bemerkte ich, dass ich gefühlt der einzige Besucher war. Das Gefühl war nicht beängstigend, aber es war auch nicht besonders angenehm. Als ich ca. 15 Minuten zu spät die Pforte durchschritt verabschiedete mich der nette Herr dort ohne einen Ansatz von Ungeduld oder Ärger. Buona sera
Olaf
Für niemand überraschend bin ich Fotograf und bisher eben kein Blogger. Das seit bald 30 Jahren, davon fünfzehn »analog«. Mein Anspruch ist, mit Fotos Geschichten zu erzählen – meist auf der Suche nach einer visuellen Herausforderung.
Dieser Blog soll Geschichten erweitern, Momente aus
meinem Leben wiedergeben und von neuen Wegen berichten.
Über meine/unsere kommerzielle Arbeit kann man sich auf
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